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Der Gnadenbrunnen zu Wittibreut

GnadenbrunnenAls alte Wallfahrtstätte zu „Unserer lieben Frau“ ist das „Gnadenbrünnl zu Wittibreut“ schon im Jahre 1513 erwähnt. Aus dieser Zeit beschreibt eine Urkunde (Archiv des Bischöfl. Ordinariats Passau), dass am Pfinztag (Donnerstag) nach dem Gedächtnistag der Jungfrau Margaretha (20. Juli) auf Anweisung des Stiftprobstes zu Vilshofen, des herzoglichen Rates und Pfarrers zu Triftern, des Georg Schafmannsberger unter den beiden Kirchenpflegern, dem Gilg Parzhueber zu Oberham und dem Peter Winter zu Waltenham ein Stiftsbrief ausgestellt wurde. Nach diesem sollte täglich im „Unserer lieben Frau Gotteshaus zum Gnadenbrunnen“ „oder in Wittibreut“ durch einen Kaplan eine hl. Messe gehalten werden. Die Wahlfahrtsstätte war damals so bekannt, dass der Ortsname „Wittibreut“ nur als Zusatz erwähnt wurden.

Aus den Jahren 1695-1780 bezeugen alte Kirchenrechnungen Ausbesserungsarbeiten am Gnadenbrunnen selbst oder an dessen Stiege.
Wie oft Diebe den Opferstock aufbrachen oder sich an der geschnitzten Madonna vergreifen wollten, erzählen die Kirchenrechnungen der Jahr 1660-1752.
Ein besonders großer Zulauf der Bevölkerung zum Gnadenbrunnen ist 1718 ausdrücklich erwähnt.

Nahaufnahme de GnadenbrunnensEine Beschreibung aus dem Jahre 1825 zeigt die damalige Beschaffenheit der Wahlfahrtsstätte:

„Über dem Gnadenbrunnen ist eine kleine Kapelle errichtet, und zwar mit Ziegelsteinen turmförmig aufgebaut. Darin ist eine Muttergottesfigur – eine Bildhauerarbeit – aufgestellt, sie ist in ein besonderes Gitter eingeschlossen. Zu Füßen der Figur liegen Votivgaben aus Wachs. In der Mitte der Kapelle hängt eine kleine Ampel“.

Der Gnadenbrunnen wurde nicht nur von Bewohnern der hiesigen Gegend besucht, sondern Wallfahrer aus Österreich, dem Bayerischen Wald und aus dem Donautal nahmen einen langen Fußmarsch auf sich, um von ihren verschiedenen Leiden loszukommen.

Das Wasser des Gnadenbrunnens galt als heilkräftig für Augenleiden. Später galt die Fürbitte allgemeinen Krankheiten und auch den Krankheiten der Haustiere. Heute noch zeugen eine Reihe von Votivtafeln und Danksagungen von dem Andrang und dem Vertrauen in die Wunderkraft dieser Gnadenkapelle.

(Quelle:Auszug aus „Die Gemeinde Wittibreut“ von Brigitte Gleissner, erschienen 1986, Foto Kirche m. Gnadenbrunnen: F.Werndl, Foto Gnadenbrunnen: W.Hascher)